Die
Idee
Luftbilder
sind auch für viele Fragestellungen interessant, die sehr
aktuelle, oder in kurzen Intervallen Daten benötigen (z.B.
Hochwasserereignisse, Vegetationsbeobachtungen). Oftmals kommt es
hierbei nicht auf die höchste Präzision bei
Auflösung und Geometrie
der Daten an, da der Dokumentarcharakter im Vordergrund steht. Die
Technik zur Erzeugung klassischer Luftbilder mit stabilisierten
Reihenmesskammern und/oder Scanner inkl. Inertialsystemen
führt aufgrund der Kosten des benötigten Equipments
zu sehr hohen Befliegungskosten und macht die Aufnahme weniger
Einzelbilder unrentabel. Auch spontane Befliegungen stellen mit diesen
Systemen oftmals ein Problem dar. Zudem sind sie auch nicht mehr
sinnvoll in modernen kostengünstig zu betreibenden
Leichtflugzeugen unterzubringen. Trotzdem haben diese Systeme unbedingt
ihre Berechtigung, wenn es um großflächige,
hochakkurate Datenaufnahmen geht.
Die
moderne Ultraleichtfliegerei in Verbindung mit der sich unglaublich
schnell entwickelnden Digital-Fototechnik im Consumerbereich brachte
uns auf die Idee im Rahmen von Befliegungstests die Vorteile dieser
Kombination herauszustellen und zu nutzen. Der
größte Vorteil besteht in den erheblich niedrigeren
Kosten bei Fluggerät und Aufnahmetechnik. So ist ein
Ultraleicht-Luftsportgerät (UL) in Anschaffung, Unterhalt und
Betrieb wesentlich günstiger als ein "normales" Sportflugzeug.
Zudem ist das Netz der nutzbaren Start- und Landeplätze
dichter, als bei klassischen Sportflugzeugen und ULs lassen sich auch
ohne großen Aufwand per Hänger zum Einsatzort
transportieren. Auf diese Weise können enorm Kosten eingespart
werden, was die Befliegung letztlich auch für den Kunden
wesentlich günstiger werden läßt. Moderne
Digitale Kameras mit 4-6 Mio. Pixeln CCDs (Charged Couple Devices: der
digitale lichtempfindliche "Filmersatz") sind bzgl. Auflösung,
Aufnahmeverhalten, Schärfe und Farbwiedergabe langsam in
Bereiche vorgedrungen, in denen sie für die Erfassung von
Luftbildern durchaus interessant sind.
Fachartikel
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Die
Aulösung der digitalen Kamera-Systeme stellt momentan immer
noch ein gewisses Problem, bei der Entzerrung der Daten dar. Aufgrund
der begrenzten Auflösung muß je nach Fragestellung
relativ niedrig beflogen werden (ca. 300-750 Meter über
Grund). Aufgrund der niedrigen Flughöhe ergeben sich aber im
Randbereich größere Verzerrungen, die je nach Relief
des Geländes bei der Entzerrung Probleme bereiten. Bei der
Geschwindigkeit der technischen Entwicklung auf diesem Gebiet ist es
jedoch nur eine Frage der Zeit, bis sich diese Problematik quasi von
selber lösen wird. Wie schon ausgeführt, kommt es
immer auf die Fragestellung an, die die Anforderungen an
Auflösung und geometrische Exaktheit bestimmt.
Zu
Dokumentationszwecken und für die gemeinsame Analyse mit
anderen Geodaten in mittleren Maßstäben, stellt
diese Art der Befliegung schon jetzt eine kostengünstige
Alternative zu den klassischen Methoden der Luftbilderhebung dar.
Aufnahmeequipment
Für
die Aufnahme von Luftbildern benutzen wir entsprechend der technischen
Entwicklung wechselnde Modelle digitaler Spiegelreflexkameras aus dem
semiprofessionellen Umfeld, aber auch
leistungsfähige Kleinbildkameras aus dem Consumerbereich. Bei
Bedarf kommt mit der Canon A1 auch eine
klassische analoge Spiegelreflexkamera im Kleinbildformat zum Einsatz.
Digitale Videoaufnahmen nehmen wir mit digitalen Camcordern
von Sony auf.
Flugtechnik
Neben
einem klassischen zweisitzigen Sportflugzeug kommen auch
Ultraleicht-Fluggeräte
(ULs) zum Einsatz. Das moderne UL-Fliegen kommt - wie so vieles - aus
Amerika.
Aufgrund der immer höheren Kosten für eine
PPL-Ausbildung (Privatpiloten-Lizenz für Sportflugzeuge) und
den zugehörigen Flugzeuge wünschten sich viele
Flugbegeisterte einen Weg, wie man kostengünstig und
möglichst unbürokratisch motorfliegen kann. Fliegen
sollte nichts "Elitäres", sondern jedem/jeder möglich
sein. Aus diesem Wunsch haben sich verschiedene Arten des
Ultraleichtfliegens entwickelt. Seit 1983 ist UL-Fliegen auch in
Deutschland legal. Ultraleicht-Fluggeräte gehören
übrigens nicht zu den Flugzeugen, sondern es handelt sich um
"Luftsportgeräte", wie Freiballone, Fall- und Gleitschirme
oder Hängegleiter. Limitiert sind ULs durch technische
Spezifikationen, wie z.B. Abflugmasse, Anzahl der Sitzplätze,
Minimalgeschwindigkeit etc.. Es gibt eine große Palette von
ULs, die sich äußerlich und in den
Anwendungsmöglichkeiten völlig unterscheiden. Die
Bandbreite reicht vom Gleitschirm mit "Rucksackmotor" bis hin zu reinen
Reisegeräten, mit denen man sich mit bis zu 300 km/h schnell
fortbewegen kann. Wir setzen für unsere Zwecke ein Trike oder
ein dreiachsgesteuertes UL ein. Mehr Informationen hierzu finden Sie hier.